Kohärente Design-Thinking-Projekte im Master of Education der gewerblich-gestalterischen Fachrichtungen Mediendesign und Designtechnik sowie Farbtechnik/Raumgestaltung/Oberflächentechnik
Projektleitung
Prof. Dr. Axel Buether
Leitung des Lehrstuhls "Didaktik der visuellen Kommunikation"
Projektmitarbeiter
Sebastian Wendland (M.Ed.)
E-Mail: wendland[at]uni-wuppertal.de
Tel.: 0202 439-5181
Die Studierenden des Kombinatorischen Bachelors und Masters der gewerblich-gestalterischen Teilstudiengänge Mediendesign und Designtechnik und Farbtechnik/Raumgestaltung/Oberflächentechnik besuchen im Laufe ihres Studiums Lehrveranstaltungen, die sich unter den Bezugswissenschaften der Technologiewissenschaft und Designwissenschaft zusammenfassen lassen.
So besuchen Studierende des Teilstudiengangs MD Seminare und Vorlesungen zu den berufsrelevanten Fachwissenschaften der Designwissenschaft und Designtechnologie. Die Studierenden des Teilstudiengangs FRO hingegen die Seminare und Vorlesungen zu den Fachwissenschaften der Gestaltungs/Architektur-Wissenschaften und Technologie-Wissenschaften.
In der curricularen Struktur des Masters of Education beider Fachrichtungen besteht zur Zeit jedoch kein Modul, welches die aufgeführten bezugswissenschaftlichen Inhalte aus einer primär arbeitsprozesswissenschaftlichen Perspektive vermittelt. Der Lehrberuf in den gewerblich-gestalterischen Bildungsgängen der berufsbildenden Schulen, der durch das Studium im Master of Education angestrebt wird, verlangt jedoch eben diese Vermittlung der fachwissenschaftlichen Inhalte aus einer arbeitswissenschaftlichen Perspektive, welche die Berufspraxis der jeweiligen Bildungsgänge widerspiegelt und zudem auf dynamische gesellschaftliche, wirtschaftliche Entwicklungen und aktuelle bildungspolitische Rahmenbedingungen Bezug nehmen kann.
Projektziele
Um den Transfer der Bezugswissenschaften in die Gestaltungspraxis und ihre Vermittlung zu gewährleisten sowie das Verstehen von analogen, handwerklichen und digitalen gestalterischen Arbeitsprozessen der jeweiligen Berufspraxen bereits im Studium zu fördern, soll ab dem Sommersemester 2020 ein Design-Thinking-Modul als Kohärenzprojekt im Fachdidaktischen Modul beider Master-Studiengänge pilotiert werden.
Das Konstrukt des Design-Thinking-Prozesses gestaltet sich als ein Modell der vollständigen Handlung, welche sich über insgesamt 6 Phasen (die eine Auftrag und Angebotsphase, Recherche- und Konzeptionsphase, die technische Planung bis hin zur exemplarischen Umsetzung und Evaluation beinhalten) erstreckt. Im Design-Thinking-Projekt, welches folglich auf den Unterricht an berufsbildenden Schulen übertragen werden kann, soll das fachwissenschaftliche Inhaltswissen mit dem Arbeitsprozesswissen der beiden gestalterischen Studiengänge verzahnt, konkret evaluiert, gefördert, und wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen (wie Industrie 4.0 oder berufsbildende und praxisnahe Digitalisierungsprozesse) in die Projektrealisierung integriert werden .
So soll das Kohärenzprojekt die Fachwissenschaften aus Bachelor und Master des Teilstudiengangs MD, die Designwissenschaften und Designtechnologien sowie die des Teilstudiengangs FRO, die Fachwissenschaften Gestaltungs/Architektur-Wissenschaften und Technologie-Wissenschaften im Rahmen des Design-Thinking-Projektes mit den Arbeitsprozesswissenschaften der beruflichlichen Praxis verzahnen und unter dem fachdidaktischen Aspekt des Projektorientierten Unterrichts vertiefen. Somit steht nicht der praxisnahe Entwurf bzw. das praxisnahe Projekt im Fokus des Projektes, sondern vielmehr das Lehren des Entwurfs/ des Projektes.
So könnten im Kleingruppen-Projekt des Teilstudiengangs MD beispielsweise die Fachwissenschaften der Designwissenschaft vertieft, Fachbezüge der Gestaltungsrhetorik und der Designgeschichte aufgegriffen und in die aktive Arbeitsprozessvermittlung zur Gestaltung von Piktogrammsystemen integriert werden.
Da die, im Laufe des Semesters erworbenen fachwissenschaftlichen, arbeitsprozesswissenschaflichen und fachdidaktischen Kompetenzen der Studierenden zu verschiedenen Messzeitpunkten evaluiert werden sollen, erfolgt eine Evaluation über qualitative und quantitative Messverfahren, wie Interviews und Fragebögen. Die im Kleingruppenprojekt entstehende Kohärenz von praktischer Umsetzung, interdisziplinärer Fachwissenschaft und berufspraktischem Arbeitsprozesswissen soll folglich einer bloßen Aneignung von fragmentiertem Wissen entgegenwirken und eine komplexere Lehrerbildung ermöglichen (Blömeke, 2009). Ebenso soll durch die Kohärenz der erwähnten Bezugsdisziplinen und der fachdidaktischen Einbindung von Digitalisierungsprozessen das Technologische-Pädagogische(Fachdidaktische)-Inhaltswissen (Koehler & Mishra, 2008) gefördert und evaluiert werden.
Zeitplan und Vorgehensweise
Sommersemester 2019:
Ermittlung der berufsrelevanten Bezugs-und Fachwissenschaften der Studiengänge MD und FRO, Ermittlung der Schnittmengen zur Ausgestaltung eines Kohärenz-Projektes unter Beachtung der Arbeitsprozesswissenschaft Design-Thinking, Führung von Einzelgespräche mit allen verantwortlichen Dozenten der beiden Studiengänge und ausgewählten Studierenden beider Fachrichtungen
Wintersemester 2019/2020:
Entwicklung eines Forschungsdesigns
Entwicklung der curricularen-inhaltlichen Struktur des Design-Thinkings Projektes.
Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/21:
Erprobung des Design-Thinking-Projektes und Evaluation der fachwissenschaftlichen, arbeitsprozesswissenschaflichen und fachpraktischen und -didaktischen Kompetenzen der Studierenden der Studiengänge MD und FRO
Sommersemester 2021
Optimierung der curricularen-inhaltlichen Struktur des Design-Thinkings Projektes
Wintersemester 2021/22 und Sommersemester 2022
Erneute Erprobung des Design-Thinking-Projektes und Evaluation der fachwissenschaftlichen, arbeitsprozesswissenschaflichen und fachpraktischen und -didaktischen Kompetenzen der Studierenden der Studiengänge MD und FRO
Ab dem Wintersemester 2022/23
Verankerung des Projektes in der Curricula der gewerblich-gestalterischen Teilstudiengänge MD und FRO