KoLBi - Kohärenz in der Lehrer*innenbildung

Die „Conica“ des Apollonios von Perga

 

Projektleitung

Prof. Dr. Ralf Krömer (Mathematik und ihre Didaktik)

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Prof. Dr. Volker Remmert (Wissenschafts- und Technikgeschichte)

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Prof. Dr. Ralf Benölken

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In diesem Teilprojekt geht es um die Entwicklung und Umsetzung eines mathematikhistorischen Projektseminars für Lehramtsstudierende der Mathematik am Beispiel der „Conica“ des Apollonios.

Die Studierenden erarbeiten eigenverantwortlich unter fachlicher Anleitung (durch die beteiligten Hochschullehrer sowie zwei Hilfskräfte mit jeweils einschlägigem Bachelorabschluss im Fach Mathematik bzw. Geschichte) eine Materialsammlung zu mathematischen und historischen Aspekten eines Klassikers der Mathematikgeschichte sowie zu Möglichkeiten einer unterrichtlichen Verwendung bzw. Adaption. Ein solches Projektseminar kann mit jeweils wechselnder Vorlage zum regelmäßigen Lehrangebot gemacht werden.

Die Materialsammlung besteht aus einzeln oder in Kleingruppen erarbeiteten Beiträgen, deren Ergebnisse im Rahmen von Blockseminaren vorgestellt werden. Die Themen dieser Beiträge sind breitgefächert:

  • Vergleich einzelner Ergebnisse und Methoden des Apollonios mit modernen Zugängen sowohl schul- als auch hochschulmathematischer Art
  • der mathematikhistorische Kontext: Apollonios' Vorlagen, sein Gesamtwerk, seine Wirkungsstätte etc.
  • Editionsgeschichte und Rezeption der Conica: Tradition, Editionen, Übersetzungen, Rekonstruktionsversuche in Spätantike, Mittelalter und Neuzeit
  • unterrichtsgeschichtliche Aspekte, z.B. die Stellung der Kegelschnittlehre in historischen und aktuellen Lehrplänen
  • Entwicklung von Unterrichtsreihen zu Kegelschnitten anhand ausgewählter Passagen des Werkes

Das Projekt hält auch koordinative Aufgaben für Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor: Projekt-, Blockseminar- und Sammelbandmanagement, Textverarbeitung und (Online-)Publikation, Erstellung von Bibliographien oder Datenbanken. Durch diese Elemente erhält das Projekt nicht nur realistische Züge eines echten Forschungsprojekts, sondern ermöglicht es auch, Kompetenzen in dieser Richtung (die im späteren Berufsalltag immer wieder benötigt werden) einzubringen und weiterzuentwickeln.

Der Beitrag zu Kontinuität und Kohärenz in der Mathematiklehrerausbildung besteht in der Verknüpfung von Fachinhalten der Hochschulmathematik mit schulischen Vorerfahrungen und Erfordernissen. So bietet die Auseinandersetzung mit dem Text des Apollonios für die Studierenden Gelegenheit, über den Vergleich mit der antiken Herangehensweise die Brücke zwischen einer typisch schulmathematischen Methode und einer hochschulmathematischen bzw. systematischen Behandlung der Probleme zu schlagen. Hier wären exemplarisch die Entstehung einer Parabel beim Schnitt einer bestimmten Ebene mit einem Kegel oder auch die Tangentenbestimmung zu nennen. Die übergeordnete Einsicht könnte sein, dass der Mathematikunterricht sich bislang häufig als eine reine Vermittlung von zwar auf bestimmte Probleme gut anwendbaren, gleichzeitig aber begrenzten und relativ isolierten Methoden erweist und insofern einem umfassenderen Bildungsanspruch eigentlich nicht gerecht wird. Dazu wäre (u.a.) die Einsicht seitens der Lehrkräfte und deren geeignete Übertragung in den Unterricht erforderlich, dass diese Methoden sowohl historisch wie systematisch einen Kontext haben, in den sie einzuordnen und durch den sie zu erweitern sind.

Das Erreichen dieser Ziele in der Veranstaltung wird mit diversen Feedbackinstrumenten gemessen, u.a. einem Fragebogen zu Beliefs zur Bedeutung von Mathematikgeschichte für die Lehramtsausbildung, der von Nils Buchholtz und Sebastian Schorcht (Universitäten Hamburg und Gießen) entwickelt wurde.

Weitere Infos über #UniWuppertal: